Zu einem informativen Abend lud der Kreisverbands Bayerisches Rotes Kreuz (BRK) Wunsiedel im Fichtelgebirge die zahlreichen Mitglieder und Besucher der Akademie Steinwald-Fichtelgebirge e.V. (ASF) in seiner Niederlassung in Lorenzreuth ein. Der Kreisverbandsleiter Thomas Ulbrich begrüßte die Gäste sehr herzlich und stellte die später referierenden hauptamtlichen Mitarbeiterinnen persönlich vor. Weiter nannte Ulbrich die Aufgabenfelder des Kreisverbandes und verpasste es nicht auf die190 nationalen Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften weltweit hinzuweisen. Wobei das BRK auch Aufgaben im Katastrophenschutz oder im Gesundheits- und Sozialwesen wahrnimmt, oder durch ein Suchdienst-Netzwerk Familienzusammenführungen ermöglicht.
Dabei gliedert sich der Kreisverband in zwei Bereiche, dem Ideellen Bereich und dem Dienstleistungssektor.
Wobei der Ideelle Bereich, dessen Tätigkeit keiner Steuerpflicht unterliegt und dessen Einnahmen Spenden, Schenkungen, Erbschaften, Vermächtnisse und Mitgliedsbeiträge oder Zuschüsse der öffentlichen Hand umfassen. Der Dienstleistungssektor gehört zum volkswirtschaftlichen Dienstleistungssektor und
unterliegt mit seinen Aufgaben der steuerlichen Pflicht.
Anschaulich wurde der Vortrag durch beeindruckende Zahlen.
So hatte das Bayerische Rote Kreuz 24.313 hauptamtlich Mitarbeitende im Jahr 2022, wovon 193 hauptamtlich im Kreisverband Wunsiedel im Einsatz sind. Auch fünf Auszubildende und ein Dienstleistender im Bundesfreiwilligendienst bereichern das Team.
Dabei ist der Kreisverband in 14 Orten im Landkreis vertreten durch fünf Rettungsstandorte (Rettungsdienst), zwei Bergrettungswachen, drei Sozialstationen, einem Rot-Kreuz-Laden, einem Seniorenheim in Wunsiedel und einer Kindertagesstätte in Schirnding.
Vier Beratungszentren und zwölf ehrenamtliche Bereitschaftszentren runden das reichhaltige Angebot ab. Einblick in ihren Arbeitsalltag gewährten die Rettungssanitäter Sebastian Tröger und Herr Harald Schmidt mit der Vorführung eines Rettungswagens.
Psychologin Theresa Aures stellte im Folgenden die Aufgabenfelder der psychosozialen Beratungsstelle „Querbeet“ vor, die bisher in Oberfranken einmalig ist und deshalb großen Zuspruch erhält. Deren Aufgabe besteht zum größten Teil in der sozialpädagogischen Unterstützung und Begleitung gleichgeschlechtlicher Lebensweisen, Beratung von Angehörigen, Gründung von Selbsthilfegruppen und der Aufbau von Netzwerken. Unterstützt wurde die Beratungsstelle in ihren Anfängen von der Glücksspirale.
Der Wirkungskreis der sozialpädagogischen Familienhilfe ist seit dem Jahr 2022 im Angebot des BRK zu finden, zu der deren Leiterin Katrin Hoffmann Einblick gab.
Geholfen wird Familien mit minderjährigen Kindern, wobei die Wiederherstellung, Förderung und Sicherung der Erziehungskraft der Familie und das Abwenden von Gefährdungssituationen die wichtigsten Ziele darstellt. Auftraggeber sind die Jugendämter Hof, Wunsiedel und Tirschenreuth, die auf die professionelle Arbeit der Familienhilfe zurückgreifen können.
Der Geschäftsführer der ASF Michael Grünwald dankte allen Beteiligten herzlich für ihr Engagement und den rund zweistündigen interessanten Vortrag. „Man glaubt nicht, was sich hinter der Nummer 112 alles verbigt“, so Grünwald.