- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
Klavierabend: Hartmut Allwang spielt Scrjabin, Prokovief und Rachmaninov
14. Oktober 2023/19:00 - 20:00
Programm „Hohe Schule“
Alexander Scrjabin (1872 – 1915)
Aus den Preludes op. 11:
1. Vivace, 2. Allegretto, 3. Vivo, 4. Lento, 5. Andante cantabile, 6. Allegro
7. Allegro assai, 8. Allegro agitato, 9. Andantino, 10. Andante, 11. Allegro assai,
12. Andante, 13. Lento, 14. Presto, 15. Lento, 16. Misterioso, 17. Allegretto
18. Allegro agitato
Sergey Prokovief (1891 – 1953)
Aus den Visions Fugitives op. 22:
1. Lentamente, 2. Andante, 3. Allegretto, 4. Animato, 5. Molto giocoso, 6. Con
eleganza, 7. Pittoresco (Arpa), 8. Commodo, 9. Allegretto tranquillo, 10.
Ridicolosamente
Sergey Rachmaninov (1873 – 1943)
Prelude op. 23 Nr. 4 D – Dur: Andante cantabile
Prelude op. 23 Nr. 5 g – Moll: Alla marcia
Prelude op. 32 Nr. 12 gis – Moll: Allegro
Die „Hohe Schule“ des Klavierspiels: Skrjabin, Prokofiev und Rachmaninov
Drei russische Komponisten, Meilensteine der Klavierliteratur und allesamt selbst
hervorragende Pianisten, werden in diesem Programm vorgestellt. Portraitieren
möchte ich sie anhand einer Auswahl von kleinen Stücken, die beispielhaft sind, nicht
nur für die äußerst gehobenen technisches Ansprüche ihrer Klavierkompositionen,
sondern auch für deren klangliche Eigenart. Alle strebten sie nach dem Erschaffen
neuer Ausdrucksmöglichkeiten auf dem Klavier, jeder auf seine Weise.
Prokofiev zeigt sich, in diesem Programm, mit seinen Visions Fugitives op. 22, als
der Radikalste. Seine Palette reicht von virtuosem Aberwitz, über grotesken Humor
hin zu kontemplativen Klangzaubereien. Wer Prokofiev nur als Komponisten von
Peter und der Wolf, oder Romeo und Julia kennt, ist vielleicht zunächst ein wenig
irritiert.
Skrjabin ist in seinen Preludes op. 11, mehrheitlich in den Jahren 1895/96
komponiert, bei Weitem noch nicht am Ende seiner Entwicklung als Komponist
angelangt. Der Bezug zur Tradition, besonders zur Klaviermusik Chopins, den
Skrjabin besonders in jungen Jahren glühend verehrte, zeigt sich noch deutlich in
einigen Stücken. Daneben gibt es aber auch wilde Eruptionen, rhythmische
Vertracktheiten und sinistre Klangmischungen, die erahnen lassen, mit welcher
Kompromisslosigkeit der Komponist bald eigene Wege verfolgte.
Rachmaninov bleibt, Zeit seines Lebens, wohl am meisten der Tradition des 19.
Jahrhunderts verpflichtet. Er fühlte sich nicht dazu animiert, die Pfade der Tonalität
zu verlassen, oder gar zwei Tonarten übereinander zu legen, wie Prokofiev in seinen
bitonalen Stücken. Auch wollte er keine neuen Akkorde zimmern, wie Skrjabin mit
seinen Quartenschichtungen. Rachmaninovs Kompositionen stehen für Opulenz und
Farbe. Die Ausreizung dessen, was zehn Finger, oder zwei Hände auf 88 Tasten
gleichzeitig bewältigen können, wurde von ihm so weit auf die Spitze getrieben, dass
immer wieder der Eindruck einer „dritten Hand“ entsteht, die das ohnehin schon
reiche musikalische Geschehen noch um eine weitere Stimme ergänzt. Sein
Klaviersatz ist in jedem Moment meisterhaft gesetzt und äußerst wirkungsvoll.
Der Eintritt zum Klavierabend ist frei, wir bitten jedoch um eine Anmeldung: Für diese Veranstaltung anmelden >>
Spenden werden gerne entgegengenommen.