Eine Sonderausstellung des Stadtarchivs, Egerland-Museums und des Historischen Clubs im Egerland-Museum.

Gustav Seeberger zählte um die Mitte des 19. Jahrhunderts zu den bekanntesten Malern aus dem Kreis der Münchner Schule. Er war der älteste Sohn einer Redwitzer Bürger-und Handwerkerfamilie und zeigte schon früh eine ausgesprochene Begabung für künstlerische Darstellungen. Nach Studium an der Nürnberger Kunstschule und der Königliche Akademie der Künste in München wurde er schnell bekannt durch oberbayerische Landschaften und Architekturbilder, für die er eigene Vorlagen wie auch Entwürfe anderer Künstler der Münchner Schule verwandte. Er malte breite Veduten und romantische Bilder von alten Häusern, auch Innenräume von Kirchen und Palästen, immer mit einwandfreier perspektivischer Darstellung.
Seine Architekturzeichnungen fanden als Drucke und Buchillustrationen weite Verbreitung und seine Darstellungen des Fichtelgebirges prägen das Bild unserer Region bis heute. Als „Meister der Perspektive“ schulte er als Professor an der Münchner Kunstakademie angehende Kunstschaffende in Grundlagen des Bildaufbaus und veröffentlichte dazu mehrere Arbeiten und Anleitungen, die bekannteste davon stellt das Handbuch „Grundzüge einer neuen Methode für angewandte Perspective“ dar.

Der Mensch und Künstler Seeberger jedoch teilt das Schicksal vieler anderer Maler des 19. Jahrhunderts. Nach seinem Tod geriet er bald in Vergessenheit, sein Name ist heute meist nur noch Fachleuten ein Begriff.
Die Ausstellung „Gustav Seeberger. Ein Münchner Maler aus Marktredwitz“ unternimmt erstmals den Versuch, den Künstler und das Werk des Gustav Seeberger wieder einem breiteren Publikum näherzubringen und dabei auch die Vielfalt seines Schaffens zu zeigen. Skizzenhafte Zeichnungen porträtieren die Bewohner des Fichtelgebirges und halten dessen landschaftliche Schönheit fest; Interieur-Entwürfe und Abbildungen geben Einblick in zeitgenössische Herrscherzimmer und Künstlerateliers. Aber auch oberbayerische Landschaften und Ovationen an die neue Technik der Zeit sind in der Ausstellung zu sehen.
Viele der Werke stammen aus Privatbesitz und wurden noch nie öffentlich gezeigt. So soll in dieser Ausstellung neben dem bekannten Meister der Perspektive, dem begabten Zeichner und Maler, dem Lehrer und Theoretiker, auch der „unbekannte“ Seeberger, der Karikaturist und Beobachter neu entdeckt werden.
Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt des Egerland-Museums, des Stadtarchivs und des Historischen Clubs Marktredwitz. Sie ist im Sonderausstellungsraum des Egerland-Museums vom Freitag, dem 21. 10. 2022 bis zum Sonntag, dem 05.02.2023 zu den üblichen Öffnungszeiten des Egerland-Museums zu sehen.

Der Eintritt zum Vortrag von Edith Kalbskopf ist für Mitglieder der AKADEMIE frei, für Nichtmitglieder beträgt er 5,00 €.

Im Anschluss besteht die Möglichkeit zu Gesprächen bei Kaffee und Kuchen im Restaurant des Hotels Alexandersbad. Wir freuen uns über Ihr Interesse und bitten um Anmeldung bis zum 07.10.2022.